2023-07-23 - 7. Sonntag nach Trinitatis - (DE) - Jugenddiakonin Julia Bingießer

( Apg. 2, 41-47 ) - [ English ]


Predigt 7. Sonntag nach Trinitatis 23. Juli 2023

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.

Vor zwei Wochen im Familiengottesdienst haben Agent Cleverus und ich bereits über die Salz- und Lichtmenschen – die ersten Christ*innen- geredet.
Dabei haben wir 4 Prinzipien herausgefunden, die in der ersten Gemeinde in Jerusalem und auch bei uns heute noch wichtig sind.

  1. Salzmenschen teilen und ermutigen
  2. Salzmenschen schützen und helfen
  3. Salzmenschen kennen Gottes Geisteskraft
  4. Salzmenschen lieben das Licht

Im Text der Apostelgeschichte, den wir bereits als Epistellesung gehört haben, werden diese Prinzipien aufgegriffen.
Sie teilen:
- Brot
- die Häuser als Orte der Begegnung
- Hab und Gut
Was zu 2. führt, sie schützen die Armen in ihrer Gemeinschaft und helfen ihnen.
3. Sie kennen Gottes Geisteskraft, sie sind ehrfürchtig und die Apostel bewirken Wunder in ihrer Gemeinde.
Und 4., der Punkt, den ich heute gerne weiterführen möchte, sie lieben das Licht.
Mit dem Licht ist das Licht Gottes gemeint, die Botschaft von Jesu Auferstehung und die Strahlkraft, die diese Botschaft hat.

Und dieses Licht, das diese Christ*innen erleuchtet, das geben sie auch weiter.
Es heißt, dass sie Wohlwollen beim ganzen Volk fanden, sie waren angesehen.
Und Gott schenkt dieser Gemeinde jeden Tag neue Menschen, die sich der Gemeinde anschließen.
Ich frage mich, ob Gott der Gemeinde so viele neue Glieder hätte anvertrauen können, wenn die Gemeinde nicht so begeistert ihre Botschaft nach außen getragen hätte.
Vielleicht? Wir wissen, Gottes Wege sind unergründlich.
Aber sicherlich hat es positiv dazu beigetragen, dass die Menschen ihre Begeisterung für Gott, für die Frohe Botschaft der Auferstehung, nicht versteckt haben.
Sie haben es gelebt, beständig. Das Abendmahl war ein wichtiger Bestandteil dieser Praxis. Es ist ein Treffpunkt mit Jesus.
Es ist ein Ritual, das die Menschen damals wie heute stärkt.
Die Christ*innen in Jerusalem trafen sich täglich, um gemeinsam zu beten, von Gott zu hören, Abendmahl zu feiern und in Gemeinschaft zu sein.

Ich stelle mir das vor wie die load shedding Glühbirnen, die ich zuhause habe.
Ich muss regelmäßig das Licht anschalten, wenn der Strom da ist, damit sie auch leuchten, wenn er aus ist. Ich hab das am Anfang nicht gewusst und hatte immer sehr schwach leuchtende Lampen und saß fast im Dunkeln.
Die Christ*innen haben ihr Licht aufgeladen in der Gemeinschaft mit anderen Christ*innen, beim Abendmahl, im Gebet, bei dem was die Apostel erzählten. Und darüber hinaus haben sie so gestrahlt, dass sie das Licht weitergegeben haben und andere damit angesteckt. Wie Streichhölzer, die jemand nebeneinander gelegt hat. Das erste muss von außen angezündet werden und die nächsten stecken sich dann nach für nach in Brand.
Wo holen wir uns unser Licht heute? Wo leuchten wir so hell, sind so begeistert von Gottes froher Botschaft, dass wir es nach außen tragen, andere anzünden?
Wo ist unsere Strahlkraft so groß, dass es einen positiven Eindruck auf die Gesellschaft um uns herum macht?
Es kann überall in unserem Alltag stattfinden.
In Deutschland habe ich das 2017 erlebt, als in der Nähe eine Geflüchtetenunterkunft in einer alten Zigarettenfabrik eröffnete. Sofort war für die Kirchengemeinde klar, dass wir dort helfen werden. Es haben sich viele Freiwillige gefunden, die beim Essen austeilen, der Kinderbetreuung, Seelsorge, Deutschunterricht, Behördengängen, Spenden sortieren, usw. geholfen haben.
Und nach einiger Zeit fingen die Menschen an gemeinsam zu beten, sie wurden in die Gemeinde eingeladen und manche haben dort ihr zuhause gefunden.

Vielleicht kennt ihr auch so eine Geschichte, wo das Licht so stark in den Menschen brennt, dass es nach außen in die Gesellschaft strahlt?

Der Apostel Lukas gibt uns im Text der Apostelgeschichte einige Tipps, die heute auch noch anwendbar sind, um das eigene Licht strahlen zu lassen und nach außen weiter zu leuchten.

  • In der Lehre der Apostel bleiben, heute haben wir nicht mehr die Apostel, die zu uns reden, aber wir haben die Bibel und wir können in der Lehre bleiben, im Gottesdienst, aber auch im Hauskreis, in privaten Gesprächen oder wenn wir Podcasts lauschen.
  • Gemeinschaft leben, also ein aktiver Teil der Gemeinde sein, nicht nur sonntags, sondern jeden Tag.
  • Brotbrechen (oder Abendmahl feiern), um uns geistig zu stärken.
  • Gebete, das können eigene Gebete sein, aber auch eine Möglichkeit Gemeinschaft zu erleben. Versucht doch einmal ganz bewusst dem Gebet Raum zu geben und z.B. im Hauskreis den Fokus auf das gemeinsame Gebet zu legen.

Und so können wir vielleicht der Gemeinde mehr Strahlkraft verleihen, weil wir selbst hell leuchten.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.

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